Feuerlöschboot Düsseldorf von Robbe
Ein Vereinsmitglied ist aus unserer Region nach deren Pension weg gezogen. Das Hobby Modellbau wollte er aufgeben und so bekam ich den Anruf, ich soll das Ganze Material bei Ihm Abholen. Hier waren zwei Modelle und verschiedenes Zubehör in der Sammlung. Sein Wunsch war es wenn möglich sollten die Modelle Jungmitglieder erhalten. So versuchte ich diesem Wunsch gerecht zu werden. Zuhause angekommen war die erste Erfüllung schnell erledigt. Mein Sohn hat die Düsseldorf gesehen und fragte, ob wir diese wieder Flott machen können.
So stand diese Entscheidung getroffen zu sein. Aber jetzt kam erst die Arbeit, denn die eingebaute Technik war ca. 30 Jahre alt und das Modell stand Jahre ohne Kiste in einer Garage. Die Feuerrote Farbe war sehr verblast und wurde von Staub, Schmutz und Feuchtigkeit überdeckt. Die ersten Arbeitsschritte waren der komplette Ausbau der bestehenden Technik inkl. Motoren. Lediglich die Ruder und Wellen bleiben im Modell. Aussen wurde in akribischer Kleinarbeit das ganze Modell gereinigt. Stunden mussten wir hier aufwenden und immer wieder löste sich neuer Schmutz. Sehr viele Ecken und kleine Flächen wurden mit Ohrstäbchen gereinigt. Ganz langsam kam das ursprüngliche Modell wieder zum Vorschein. Das Modell macht einen ganz guten Eindruck und so entschieden wir uns am Aufbau nichts zu ändern. Lediglich das Unterwasserschiff wies sehr viele verschiedene Wassereinlässe für die Löschmonitore. Da wir neue Pumpen einbauen wollten und die verschieden Einlässe Teils überhaupt nicht passten, entschieden wir uns alle bestehenden Einlässe alle zu schliessen, zu verspachteln und neue Wasseranschlüsse ein zu laminieren. Hier verwendeten wir Messingrohre die in kleine Messingplatten verlötet wurden. Das ganze wurde sauber verschliffen und im Rumpfboden montiert. Der Rumpf wurde komplett verschliffen und wo notwendig gespachtelt. Als eine schöne Oberfläche vorhanden war, lackierten wir diesen mit schwarzer Mattfarbe.
Anschliessend konnten wir an die Technikeinbauten gehen. Als Motoren kamen zwei 12V Johnson Langsamläufer mit 5000 Umdrehungen pro Minute zum Einsatz. Diese Motoren habe ich für 15 Euro zusammen an einer Modellbaumesse bekommen. Dazu musste auch ein neuer Motorenspannt aus einer 4mm Epoxi-Platte erstellt werden. Dieses Material ist sehr stabil. Im Mittelschiff platzierte ich eine 2mm Aluplatte auf dem Boden. Hier wurde eine Akkukasten aus 1mm Alu platziert und die zwei Wasserpumpen für de Löschkanonen. Hinter dem Akkukasten fand noch der Regler für die beiden Antriebsmotoren seinen Platz. Zum Einsatz kommt ein Robbe Regler. Zwischen den Motoren fand ich noch Platz für die Lochplatine mit den Verteilung für die plus und Minus Anschlüsse. An der Seitenwand Platzierten wir auf einem einlaminierten Aluwinkel die Sicherungsverteilung. Hier sollen die beiden hinteren Löschkanonen zusammen geschalten werden und die auf dem Vordeck erhält eine separate Pumpe. Durch die 2mm Aluplatte konnten Löcher mit Gewinden platziert werden, so dass die Komponenten fest geschraubt wurden. Dadurch bleiben alle Technischen Ausrüstungen Wartungsfreundlich. Ein Autolautsprecher, der zwischen dem Vor- und Mittelschiffplatziert war, blieb bestehen. Auch eine Grundplatte im Hinterschiff wurde neu lackiert und weiter verwendet. Hier fand das Lenkservo, der Empfänger und ein 5Doppelschalter von Momo Sauerland seinen Platz. Mit diesem werden alle Lichtfunktionen in betrieb genommen. Die Stromversorgung des Empfängers übernimmt ein CTI BECK-Baustein mit 3Ampére Leistung.
Die Löschkanone im Vorschiff wurde komplett umgebaut. Die Drehbewegung haben wir mit Zahnräder von Conrad realisiert, mit einer Übersetzung, das ein Schwenkradius von über 180° entsteht. Zwischen die Servos für das Drehen und heben der Löschkanone installierten wir Servoverzögerer von Conrad. So können die Schwenkbewegungen reduziert werden und das ganze sieht viel originalgetreuer aus. Mit diesem Ausbaustand startete mein Sohn im 2013 die erste Fahrsaison. Das Modell wurde das erste mal dem Wasser übergeben und ein traumhaftes Fahrbild zeigte das Modell. Die beiden 12V Motoren wurden mit zwei NMH Akkus à 7.2V (5100mA) was eine Gesamtspannung von 14.4V ergibt. Mit dem eingesetzten Regler können die Motoren sehr feinfühlig in Betrieb genommen werden, was ein präzises Manövrieren zulässt. So bereitete die erste Ausfahrt einen riesen Spass, bis ich nach ca. 1 Std. wurde das Fahrbild durch einen tiefen Wasserstand des Bugs getrübt. Ein Blick in das Modell, und die grosse Überraschung. Viel Wasser liegt im Vorschiff und drang so langsam Richtung Heck zur Elektronik. Sofort wurde alles trocken gelegt und das Modell. Da es an diesem Tag ein herrlicher Sommertag war, trocknete das komplette Modell sehr schnell. So wurde der Rumpf wieder ins Wasser gesetzt und beobachtet wo das Wasser her kommt. Nach ca. 30 Min. war das Modell immer noch trocken. Auch langsame Fahrten brach keine neue Erkenntnis. Erst als das Modell beschleunigt wurde und eine schöne Bugwelle sich bildete, war im Anschluss Wasser im Vorschiff. Schnell wurde klar, dass das Wasser von den Ankerketten Rohren her kommen muss. Ein genauer Blick in der Werft bestätigte die Befürchtung. Hier fanden wir noch kleine Löscher, wo das Wasser in den Rupf eindringen kann. So wurde mit Epoxidharz das Ganze von Innen so weit möglich abgedichtet. Mit einem Zahnstocher wurden die kleinen Löcher auch von Aussen noch nachgebessert. So, dass keine Neulackierung des Oberwasserschiffes nötig war. Die Leimstellen konnten nach dem austrocknen von aussen noch mit Farbe ausgebessert werden. Nun wurden weitere Test’s gefahren ob das Modell jetzt innen trocken bleibt. Kleine Bugwelle stört das Innenleben die Düsseldorf mehr. Auch wenn Wasser durch Wellen oder schnelle Kurvenfahren über das Deck kommt, die Technik bleibt trocken. So kann ein Jugendlicher (oder Junggebliebener) auch mal seinen Spieltrieb auslassen und dem Modell ist dies egal.
Das Modell macht riesen Spass und hat einen sehr grossen Spielwert. Nun können in den weiteren Wintermonaten/Jahren Step by Step weiter ausgebaut werden. So haben wir bereits an den Löschkanonen im Oberbau begonnen. Diese werden nach dem selben Ausbaustandard wie die untere folgen.
Folgende Funktionen soll das Modell im Endausbau haben:
- Vor- und Rückwärtsfahrt (bereits realisiert)
- Steuern (bereits realisiert)
- Maritime Beleuchtung
- Blaulicht
- Scheinwerfer
- Martinshorn
- Nebelhorn
- vordere Löschkanone spritzen (bereits realisiert)
- vordere Löschkanone heben/senken (bereits realisiert)
- vordere Löschkanone drehen (bereits realisiert)
- hintere Löschkanone spritzen
- hintere Löschkanone heben/senken
- hintere Löschkanone drehen
- Kran drehen
- Kran heben/senken
- Anker heben senken
Technische Daten:
- Länge: 1170 mm
- Höhe: 400 mm
- Gesamtverdrängung: 9000 g
- Breite: 250 mm
- Maßstab: 1:25
Hier werden wir über den weiteren Bauverlauf berichten